Es scheint sich offenbar zu manifestieren, dass hier die News nur noch im Halbjahresrhythmus erscheinen. Ich muss jedoch sagen, dass sich im Hintergrund zwischen den Updates nach wie vor einiges abspielt. Als ich die Website ins Leben gerufen habe, hatte ich noch das Ziel hier in regelmässigen Abständen News zu meinen aktuellen Projekten zu präsentieren. Meistens waren das aber nur irgendwelche Musikschnipsel von angefangenen aber nie beendeten Projekten, welche nie meinen eigenen Anspruch an Qualität erreichten. Schlussendlich erkannte ich, dass sich diese Art von News nicht bewährt. Daher habe ich schon vor einiger Zeit entschlossen meine News-Strategie zu ändern. Das heisst konkret, dass ich mich an dieser Stelle nur noch zu Wort melde, wenn ich auch wirklich etwas zu berichten habe. Es könnte hier deshalb zeitweise der Eindruck entstehen, dass ich dieses Projekt (soundtrackmusic.org) vernachlässige. Ich kann euch aber versichern, dass dieser Eindruck falsch ist. Ich bin noch genau so motiviert, wie vor drei Jahren, als ich diese Website ins Leben gerufen habe. Da ich mich nun schon eine Weile nicht mehr zu Wort gemeldet habe, gibt es jetzt dafür umso mehr zu berichten.

Yashima

Mitte August des letzten Jahres (2017) wurde ich angefragt ein asiatisches Piratenstück für ein ingame Video-Projekt zu schreiben. Das Stück sollte etwa zweieinhalb bis drei Minuten lang sein und das asiatische Ambiente einer virtuellen Freizeitparkattraktion musikalisch untermalen. Da mir der Ansatz des Projektes und die Stilrichtung in die es gehen sollte sehr gefallen hat, habe ich zugesagt und mit der Erstellung eines Konzeptes begonnen. Da ich bis dahin noch nie etwas im asiatischen Stil gemacht hatte, experimentierte ich zunächst nur herum und schaute wie ich das Stück am besten umsetzen könnte. Bis ich effektiv mit dem eigentlichen Komponieren des Stückes begonnen habe sind gut vier Wochen vergangen. Zwischen Mitte Dezember und Februar gab es dann abermals einen Produktionsstopp, weil ich mein kleines Studio ausgebaut habe (dazu weiter unten). Nach nun etwas mehr als einem halben Jahr ist das Yashima jedoch endlich fertig geworden.

Zunächst beginnt das Stück sehr atmosphärisch. Geprägt wird dieser Teil vor allem durch den Einsatz von einem Bawu, einem Guzheng, sowie einem Erhu. Diese chinesischen Instrumente, sind auch im späteren Verlauf des Stückes immer wieder zu hören. Nach etwa einer Minute schlägt die Musik eine rhythmischere Richtung ein. Die Atmosphäre wird düsterer und leitet schlussendlich in eine für Piratenmusik typische Melodie ein. Im Allgemeinen ist das Stück sehr dramatisch und auch actiongeladen.

Studioumbau

«Studio» ist ein dehnbarer Begriff. Im meinem Fall ist das natürlich nicht ein ausgewachsenes Tonstudio, wie sie bei professionellen Produktionen zum Einsatz kommen, sondern eher ein auf das Komponieren ausgelegter Arbeitsplatz mit gewissen Extras. Als ich mit der Musikproduktion angefangen habe, hatte ich zunächst einen ganz normalen Computer ohne viel Schnickschnack. Mit der Zeit kam dann allerdings immer mehr Hardware dazu. Ein zweiter Monitor für bessere Übersicht, ein billiges MIDI-Keyboard, sowie eine separate Soundcard für meinen PC. Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Natürlich hat sich über die Jahre noch viel mehr angesammelt. Auch die PC-Hardware habe ich gehörig aufgemotzt.

Neues Studio

Mein neues Studio

Letzten Dezember hatte ich in Hinsicht auf zukünftige Projekte aber eine grössere Umstrukturierung meiner Hardware in Planung. Ich wollte meinen gesamten Arbeitsbereich umgestalten. Bist anhin hatte ich ein normales Eckpult welches seitlich an der Wand stand. Dies hatte den Nachteil, dass das Platzieren von Monitorlautsprechen unmöglich war. Ich hatte bisher nur mit Kopfhörern gearbeitet, was bei der Musikproduktion nicht gerade Ideal ist. Zudem konnte ich mein MIDI-Keyboard nicht zwischen mir und den Computerbildschirmen platzieren. Ich hatte dafür schlicht keinen Platz. Stattdessen war ich gezwungen das Keyboard ein wenig Abseits meines normalen Arbeitsbereiches zu platzieren. Das war leider nicht gerade sehr ergonomisch.

Diese Mängel habe ich nun mit meinem kleinen Umbau versucht zu beheben. Neben dem neuen Pult und den Monitorlautsprechern gab es zudem noch ein 19″-Rack welches ein ebenfalls neues Audiointerface beherbergt. Zu einem späteren Zeitpunkt wird im Rack sicherlich noch mehr analoge Hardware seinen Platz finden. Ausserdem gab es auch noch ein besseres und grösseres MIDI-Keyboard mit 88 Tasten. Auch die PC-Hardware habe ich noch ein wenig aufgepimpt, was zur Folge hatte, dass ich mein gesamtes System neu Installieren musste. So war ich insgesamt etwa 3 Monate mit der ganzen Umstellung beschäftigt, bis endlich alles Funktionsfähig war und ich wieder Musik machen konnte.

The Fusion Gate

Kaum war also mein Studio wieder einsatzbereit, erhielt ich im Februar von Greneey die Anfrage einen Teaser Trailer zur Eröffnung des neuen Virtual Reality Centers «Fusion Arena» zu vertonen. Kurzerhand ging ich auf die Anfrage ein. Das grosse Problem war jedoch die Deadline. Am 27. Februar 2018 sollte das Projekt abgeschlossen sein. Das bedeutete, dass mit nur knapp zwei Wochen Zeit zur Verfügung standen. Eine weitere Schwierigkeit war, dass ich das Videomaterial, welches ich vertonen sollte, noch gar nicht existierte. Da unser Teaser Trailer im Grunde eigentlich ein Remake eines bereits bestehenden Teasers von Ronny Tobler (CEO und Mitgründer der Fusion Arena Betreiberfirma Pandally) werden sollte, habe ich mich kurzerhand am Original bedient. Dafür musste ich den Schnitt des Originalvideos noch soweit anpassen, dass es überhaupt möglich war Musik synchron dazu zu schreiben. Diese Schnittvorlage überreichte ich dann wiederum Greneey, damit er seine Remakefassung genau nach der Vorlage schneiden konnte. So war es uns möglich parallel an Bild und Ton zu arbeiten. Anders wäre die Produktion in dieser kurzen Zeitspanne nicht mehr möglich gewesen. Erst am späten frühen Morgen vom 27. Februar hatten wir schliesslich das gesamte Material beisammen und konnten Video und Audio zusammenführen. Das Endresultat könnt ihr hier sehen.

Zu guter Letzt gibt es hier natürlich auch noch den Soundtrack ohne Soundeffekte. Es handelt sich dabei um typische Trailermusik. Die Worte „Episch“, „düster“, „Mysteriös“ und „Actiongeladen“ beschreiben wohl am besten, was dieses Stück wiedergibt.